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Unsere Kursfahrt nach Rom (16.09. - 20.09.2024)

Montag

Multa nocte, in tiefer Nacht, beganndieses Jahr unsere Romfahrt. Und der erste Tag endete auch wieder nach Einbruch der Dunkelheit. Dazwischen lagen eine Abfahrt um 2:00 Uhr mit dem Bus, ein Frühstück am Flughafen in Rom, das Einchecken in unserem Kloster, die erste Pizza in Monte Mario und ein Spaziergang durch die Innenstadt: Wir sahen den Kapitolsplatz, warfen eine Münze in den Trevi-Brunnen, bestiegen die spanische Treppe, schlenderten durch die engen Gassen der Altstadt und beendeten unseren ersten Tag an der Piazza del Popolo, dem alten Stadttor Roms, durch das viele Jahre zuvor namhafte Besucher wie Goethe die Stadt betreten hatten.

 

Dienstag (von Wiktoria Misiurna)

Am Dienstag hatten wir einen aufregenden Tag. Zuerst besuchten wir die wunderschöne Peterskirche, die als die schönste Kirche der Welt gilt. Besonders bedeutend für mich als Pole war es, das Grab des polnischen Papstes Johannes Paul II. persönlich zu sehen und mich an einem so historischen Ort zu befinden, wo viele Päpste ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Anschließend erkundeten wir den Petersplatz. Leider spielte das Wetter nicht mit, weshalb ich die Gelegenheit nutzte, einen Regenmantel zu kaufen. Ich schickte auch eine Postkarte aus dem Vatikan nach Hause.

In unserer Freizeit probierten wir die echte italienische Küche, und natürlich durfte eine echte römische Pizza nicht fehlen. Nach dem Mittagessen besuchten wir die Katakomben. Es war eine beeindruckende Erfahrung, einen Ort zu sehen, der so viel Geschichte atmet und zeigt, wie viele Menschen vor uns dort lebten. Ich hatte schon immer davon geträumt, die Katakomben mit eigenen Augen zu sehen.

Nach dem Besuch der Katakomben gingen wir über die Via Appia, die älteste römische Straße. Dieser Ort zeigte mir, wie fortschrittlich die römische Zivilisation damals war. Mit meinen Freunden lachten wir darüber, dass wir in Polen auch solche Straßen haben. Die gesamte Exkursion war von wunderschönen Ausblicken begleitet - es war beeindruckend, die Bäume, Berge, Hügel und Vulkane sowie die Architektur Roms zu bewundern. Am Abend hatten wir Zeit zur freien Verfügung, was bedeutete, dass wir gutes Essen genießen und in kleinen Gruppen die Stadt erkunden konnten. An diesem Abend kaufte ich Souvenirs für mich und meine Familie und genoss eine warme, köstliche, aber nicht ganz günstige Schokolade im Antico Caffé Greco, wo einst große Polen wie Adam Mickiewicz und Juliusz Slowacki saßen.

 

Mittwoch (von Sarah-Marie Tourneux)

Am Mittwoch erwartete uns ein kleiner Einblick der Metropolstadt Neapel und seiner Geschichte. Zu der Historie Neapels gehört auch der Vesuv und die Umgebung. Also haben wir uns auf den Weg gemacht und fuhren mit dem Zug nach Ercolano. 1 Stunde und 3 Toilettenpausen weiter empfingen uns die Bewohner Ercolanos, einer Stadt westlich des Vesuvs. Ursprünglich hieß die antike Stadt Herculaneum, und man konnte schnell erschließen, dass diese nach dem griechischen Helden Herkules benannt wurde. Nach einer kleinen Stärkung am Vormittag holte uns ein Bus ab, um den Aufstieg des Vesuvs für alle zu erleichtern. Wir fuhren durch kleine Orte mit weitem Blick auf das Mittelmeer und den Golf von Neapel. Die Balkone jedes Hauses waren beschmückt mit Blumen und stellten so eine angenehme Atmosphäre von außen dar. Nun wurden die Straßen immer enger und nach gewisser Zeit konnte man die Landschaft von Neapel sehr gut betrachten. Auf einem Parkplatz in der Nähe des Kraters endete unsere Busfahrt, und unser Ziel war nicht mehr so weit entfernt. Der Vesuv hat schon mehr als 400 000 Jahre erlebt, und nun hieß es für uns: Schuhe an und los geht’s. Durch die angenehme Busfahrt vornerein, war der Großteil schon geschafft und ein kleiner Pfad aus Kiesel, Sand und Gestein führte uns zum Krater hinauf. Etwa 20 Minuten beanspruchte der Weg, jedoch ausreichend, um einige von uns ins Schwitzen zu bringen. Am Krater angekommen, gab es kleine Läden, um Erinnerungsstücke unseres Abenteuers zu kaufen. Egal, ob Armbänder, Magnete oder selbstgemachte Gegenstände aus Gestein des Vesuvs, jeder fand hier etwas. Nach einer kurzen Pause für Fotos, Andenken oder Nahrung machten wir uns selbständig wieder auf den Weg zum Bus. Zügig fuhren wir zurück nach Ercolano, denn auf unserem heutigen Programm stand ebenfalls noch der Besuch der antiken Ruinenstätte Pompeij.

 

Donnerstag

Nach drei aufregenden und von Schlafmangel gezeichneten Tagen ließen wir es am Donnerstag ruhiger angehen. Wir fuhren Richtung Süden und Besuchten die Basilika San Paolo Fuori le Mura. Dort, vor der antiken Stadtmauer, wurde der Legende nach Paulus geköpft. Am Ort seiner Hinrichtung errichtete man eine Basilika, die bis zum Neubau des Petersdoms die größte Kirche der Christenheit war. Anschließend fuhren wir wieder in die Stadt und spazierten durch die Villa Borghese, einen Park mit wunderschöner Lage. Der Nachmittag und Abend waren frei, sodass wir uns in kleinen Gruppen durch die Stadt bewegen konnten. Dabei gab es verschiedene Vorlieben: Die einen kauften letzte Souvenirs, die anderen Tagebücher von Che Guevara. Einige wollten noch gut essen, andere durch die Stadt spazieren oder früher schlafen gehen.

 

Freitag (von Marlene Koch)

Der letzte Tag unserer Kursfahrt begann schon sehr früh. Ab 8 Uhr morgens planten die Bus- und Metrofahrer*innen einen kompletten Streik, und so mussten wir dringend den letzten Bus um 7 Uhr 30 erwischen, denn dieser fuhr uns in die Innenstadt zu einer der schönsten Kirchen Roms: die Basilica dei Santi Giovanni e Paolo. Nachdem wir Zeit bekamen, uns diese genau anzuschauen, gingen wir in die Ausgrabung eines alten römischen Häuserkomplexes, wir bekamen dort eine Führung von einer Frau, die uns mit ihrer fröhlichen Art viel beibrachte. Sie erzählte uns viel von der Christenverfolgung und davon, welchen Hintergrund die Wandmalereien in den römischen Häusern hatten. Als wir fertig waren, begaben wir uns in ein Restaurant, um noch ein letztes Mal authentisch-italienisches Essen zu genießen. Im Anschluss machten wir einen Spaziergang, um uns die Zeit zu vertreiben und noch einmal die wichtigsten Gebäude Roms wie auch das Kolosseum zu betrachten. Im Anschluss setzten wir uns in den Reisebus zum Flughafen und flogen nur noch, mit einer wunderschönen Aussicht, nach Hause.

In Berlin zeigte sich dann, dass der Nahverkehr dort auch nicht besser ist als in Rom…